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Rotweinmilieu (EP)

by bashert.

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1.
Feuerwerk 04:43
Die Treppe runter auf die Straße und dann in die Stadt Es ist kalt und niemand ist mehr da Die Geschäfte sind zu und mir ist längst klar Es ist wohl wieder der schönste Tag im Jahr. Und in diesem Raum sind alle schon aufgeregt Es ist ihre Bürde sie ist selbst-auferlegt. Und am Ufer stehen Menschen Sie schauen sich die Farben an Und sie haben sich diesen Tag ausgedacht und nennen es Neuanfang. Sie lachen sich ins Gesicht denn heut' wird alles gut Sie warten schon monatelang Heute muss was passieren. Der Vorsatz macht Mut Wir sehen uns im nächsten Jahr. Und auf dem Heimweg da denkst du dir es ist vielleicht nicht so einfach.
2.
Irrgarten 03:44
Auf die Straße, durch die Nacht die grauen Mauern hochgezogen. Die Gefühle unauffindbar gemacht sie haben dich zum letzten Mal betrogen. Und du weißt nicht woran es liegt was die Wirklichkeit verbiegt. Du liegst wieder mal am Boden wolltest du doch ganz nach oben. Deine Wünsche sind der Schnee und dein Herz das ist die Sonne. Und es tut dir manchmal weh wenn wir im Regen stehen. Du bist kaputt wie diese Mauern das ist unsere Gemeinsamkeit. Und keiner weiß was am Ende lauert ist es Zufrieden- oder Einsamkeit. Weil wir die Kälte hier entzünden und uns nicht suchen und trotzdem finden. Gestern über beide Ohren doch heute längst verloren.
3.
Die Erkenntnis über den Dächern der Stadt in roten Farben: Hier wirst du niemals satt Und in dem Brief stand nur ein einziger Satz Jede Blase schlägt irgendwann auf und zerplatzt. Die Worte taumeln wie betrunken durch die Nacht die Sorgen raunen; manche hast du dir ausgedacht Die Stadt ein Spiegel und du stehst taumelnd daneben was du mal wolltest: Aufgebraucht und vergeben. Und die Menschen, wie sie lachen und schlafen in den Räumen die die Welt um sie bewegen. Sie finden Ruhe und Träume Und du merkst du findest hier nichts und deine Hoffnung bist nur du selbst. Glocken läuten. Du stehst wieder mal da In dieser Zone, wo du schon warst vor einem Jahr Festgetreten, deine Spuren im Schnee wer zuletzt ankommt, hat zuletzt Heimweh. Kollisionskurs. Schon wieder zu spät Montagmorgen. Weil die Zeit dich verrät Und dein Kopf ist auch nur ein Bahnhof Gedanken kehren ein und aus und dir dann den Rücken.
4.
Dieser Raum ist überfüllt Und wir sind mittendrin die Leute tanzen unbeweglich es riecht nach Weihrauch und Parfüm. Ich ringe nach Luft wir stehen barfuß im Scherbenhaufen Und ich werd' es vermissen durch diese Straßen zu laufen. Ich nehm' 'nen anderen Weg nach Haus' um woanders anzukommen und diese Brücke fällt ins Wasser weil zu viele Menschen an ihr hängen. Und am Bahnhof verschenken sie Zeit doch nur leider auf Papier ein letzter Blick durch dieses Fenster alles bleibt nur nicht das "wir". Illusion der Bewegung Standbilder gefangen im Zwang In den Fängen des Alltags schweigt man sich aus weil man es kann.
5.
Ich schau in deine Augen und hab' alles schon gesehen Und meine müden Beine wissen, dass es so nicht weitergeht und meine trüben Augen zeigen, dass das hier nicht reicht und deine blitzen, strahlend; krachend reißen Hochhäuser ein. Und am Ende ist alles still. So wie am ersten Tag Als alles begann. Wer hat hier versagt? Ich wär' nicht gern' woanders. Aber auch nicht gerne hier Lass dir Zeit, lass dir Zeit, nur lass die Zeit zurück zu mir. Wir leben in Zeiten in denen das Hoffen so leicht fällt Die Frage nach dem "auf was" ist die Einzige die sich stellt Wenn man nur leere Straßen sieht, wenn man sich umschaut Manchmal reicht nur ein Blick von dir; der Tag gerettet und versaut. Welche Fragen muss man stellen für die richtige Antwort? Am Ende bleibt der Stillstand und bestimmt meinen Standort.

about

Diese Sammlung von Liedern trägt den Namen “Rotweinmilieu” und handelt von Geschichten aus ebendiesem; von verworfenen Plänen, falschen Ambitionen, Konfusion, Blicken nach vorne und zurück. Geschichten von Brücken die ins Wasser fallen, dem Verlaufen in den Labyrinthen der großen Städte, die man (un-)freiwillig im Spiegel sieht. In Zeiten in denen das Hoffen so leicht fällt und die Menschen in den Großraumabteilen einem viel glücklicher vorkommen als sie es eigentlich sein sollten. Und von der Fußgängerzone des Grauens in der auch im Jahre 2014 niemand die Glocken gestimmt oder die Uhr gestellt hat.

credits

released January 31, 2014

Texte und Musik von Benedikt Behpunkt. Produziert von Benedikt Behpunkt, Stefan Müller & Gavin von Darl im Schlafzimmer, Wuppertal und Club91, Köln. Gemischt und gemastert von Stefan Müller & Gavin von Darl. Artwork von Mariana Carrasco. “Rotweinmilieu” entstand im dritten & vierten Quartal 2013.

Danke an alle, die mich wissentlich oder unwissentlich zum Schreiben dieser Lieder bewogen haben. Besonderer Dank an meine Familie, Mariana Carrasco, Joy Sandifer, Ian Smith, Adriano Ciavarella, Jonas Wirtz, Stefan Müller, Simon Siman, Anna Klaus und Gavin von Darl. Und an Dich, weil Du es Dir anhörst.

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about

bashert. Wuppertal, Germany

"bashert." ist Benedikt Behpunkt aus Wuppertal, ist entsprungen aus einem Teil von "Kapitel 7". Gegründet im Sommer 2013 in Pembrokeshire. Einem Landstrich in der walisischen Pampa. Da, wo ihn mit Sicherheit niemand versteht.
"Bashert atmet den Geist der guten, alten Singer/Songwriter aus Hamburg. Unterstützenswert!" (Schallhafen.de - Das Magazin für Musik & Popkultur)
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